Paul Ingendaay

Paul Ingendaay, geboren am 5. 1. 1961 in Köln, Bruder des Übersetzers Marcus Ingendaay, Schulzeit in Köln und (wie auch Gregor Hens und Christoph Peters) am katholischen Internat Collegium Augustinianum Gaesdonck am Niederrhein. Nach dem Abitur 1980 Zivildienst in Köln, Studium der Amerikanistik, Anglistik, Hispanistik und Germanistik in Köln, Dublin und München, Promotion in Amerikanischer Literaturgeschichte mit einer Arbeit über William Gaddisʼ Sozialsatiren. Lehraufträge am Amerika-Institut der Universität München, seit 1989 freier Mitarbeiter, von 1992 bis 1998 Literaturredakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Ingendaay lebt seit 1998 mit seiner Frau und zwei Kindern als Kulturkorrespondent der FAZ für Spanien und Portugal in Madrid.

*  5. Januar 1961

von Thomas Schaefer

Essay

„Verwegen darf man es nennen, heute noch einen Internatsroman zu schreiben (…). Kühn wird man es nennen, mit einem Internatsroman sein literarisches Debüt zu bestreiten. Tollkühn aber muss man es nennen, wenn einer sich unterfängt, mit einem Internatsroman von der Kritikerzunft in die der Romanschreiber zu wechseln.“ So zollte Andreas Isenschmid in „Die Zeit“ seinem FAZ-Kollegen Paul Ingendaay Respekt für dessen Erstlingsroman „Warum du mich verlassen hast“ (2006) – stellvertretend für die selten einmütig positive Resonanz, die Kritik und Publikum nicht nur der Risikobereitschaft, sondern auch den handwerklichen Qualitäten des Debütanten ...